Der Raub der Sabinerinnen
Franz und Paul Schönthan
Am liebsten lacht man im Theater über das Theater ...
So auch im ”Raub der Sabinerinnen.” Hinter all den Verwechslungen, den ehelichen Notlügen und künstlerischen Eitelkeiten, steht das Menschlich - Allzumenschliche. So wird der Schwank zu einem Stück alltäglichen Lebens. Schon die Entstehungsgeschichte weist auf die spätere Komödie hin. Geschrieben wurde das Stück von dem Wiener Brüderpaar Schönthan. Franz von Schönthan wird während eines Kuraufenthaltes von einer reichen Rumänin mit ihrem Stück “Der Raub der Sabinerinnen” bedrängt. Insgesamt eineinhalb Kilo fünffüßige Jamben. Um die Hobbydichterin los zu werden, schickt er den Text an seinen Bruder Paul. Da taucht eine achtköpfige Schauspielertruppe im Kurbad auf, die sich mit dem Stück große Chancen ausrechnet. Aus diesen wahren Begebenheiten entsteht schließlich der Schwank, der seit seiner Uraufführung 1884 das Publikum begeistert.
Gut zu wissen:
Die Geschichte vom Raub der Sabinerinnen. Es ist schon eine ganze Weile her, als Romulus Rom größer und mächtiger machen wollte. Zu diesem Zweck holte er Verbannte, Heimatlose und Verfolgte in die Stadt; nur Frauen waren keine dabei. Doch die eilig ausgesandten Heiratsvermittler, die an diesem unerfreulichen Zustand etwas ändern sollten, wurden von den Nachbarstämmen unverrichteter Dinge und aus Angst vor dem wachsenden Rom abgewiesen. Daraufhin veranstaltete Romulus ein Fest und lud seine Nachbarn nebst ihren Frauen und Töchtern ein. Sie kamen alle, vor allem aus dem Sabinervolke. Auf dem Höhepunkt des Festes stürzten sich aber die römischen Jünglinge in die Menge und ein jeder raubte sich eine Jungfrau. Das ließ sich der Sabinerkönig Titus Tatius freilich nicht gefallen. Doch bevor es zur blutigen Schlacht kam, warfen sich die geraubten Sabinerinnen zwischen die Parteien und stifteten mit den Worten, “Wer immer siegen mag, er mordet unsere Lieben!”
Frieden. Aha!
Darsteller: | ||
Martin Gollwitz, Gymnasialprofessor | Frieder Arndt | |
Friedericke Gollwitz, seine Frau | Ruth Dei | |
Paula Gollwitz, jüngere Tochter | Diana Bär | |
Dr. Leopold Neumeister, Schwiegersohn und Arzt | Markus Kröll | |
Marianne Neumeister, geb. Gollwitz | Katrin Bange, Edith Reusswig | |
Karl Groß, Weingroßhändler | Burkhard Sprenker, Bernhard Funk | |
Emil Groß, gen. Sterneck, Schauspieler | Hans-Otto Bienau | |
Emanuel Striese, Theaterdirektor | Hansjörg Graf | |
Rosa, Dienstmädchen bei Gollwitz | Susanne Betz | |
Crew: | ||
Regie | Hans-Otto Bienau | |
Souffleurin | Kirsten Renner | |
Iris Breiter | ||
Kostüme | Jenny Scherer | |
Maske | Helga Turban, Waltraud Golomb | |
Bühnenbild | Wolfgang Marozsan, Helmut Bär, Markus Arlt, Michael Bandy | |
Abendtechnik | Wolfgang Marozsan | |
Requisite | Evelin Weber |