Gretchen 89ff

Lutz Hübner

Zum Stück: Ein Theater in Irgendwo. Proben zu Goethes Faust. Kästchenszene in Gretchens Schlafgemach. Ein Regisseur, eine Schauspielerin, ein klassischer Text.

Das Hist(o)erische Theater Hanau spielt diese Situation gleich 10mal durch.
Heraus kommt dabei ein selbstironischer Spaß über die Menschen am Theater mit dem Titel GRETCHEN 89 ff. Dabei blühen hinter den Kulissen die Klischees und die Künstler pflegen ihre Marotten. So begegnen die Zuschauer einer Welt voller liebenswerter Spinner, Psychopathen, Neurotiker und Masochisten wie etwa der hyperintellektuellen Dramaturgin, der zickigen Diva oder der notorischen Streicherin. Sie alle denken nur an das eine: In diesem Fall eben an jene berühmte Passage aus dem Faust, in der Gretchen ein Schmuckkästchen findet (89 ff). In einer Reihe kabarettistisch zugespitzer Szenen treffen sie dann aufeinander und inszenieren letztendlich nicht Goethes Faust, sondern nur sich selbst.

Die gutlaunige Vorlage dazu lieferte Lutz Hübner, der laut Statistik des Dt. Bühnenvereins als meist gespielter Dramatiker der Gegenwart gilt. Sein Gretchen erschien 1997. Und dafür, dass es nicht nur reibungslos, sondern auch mit Witz und Tempo über die Bühne im Olof-Palme-Haus geht, sorgt die (echte) Regisseurin Susanne Betz mit viel Erfahrung und jeder Menge guter Ideen.

21. September 2007

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